WarTech Fan fiction ALLE FOLGEN!

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    Anonym
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    Folge 1

    Die Ampel wurde Grün. Bumbo ließ die Reifen seines getunedten Ford Focus ST 2.0 EcoBoost quietschen und schaltete das Radio an. Es lief gerade die GP-Hymne.
    Als er diese vertraute Musik hörte, öffnete Miny abrupt die Augen. Er hatte bis vor kurzem ein Nickerchen auf dem Beifahrersitz gemacht (die Rückbank war anderweitig okkupiert) doch dieser Song ließ ihn aufschrecken. Er schaute noch etwas müde auf die Uhr und musste erschreckt feststellen, dass es bereits fünf Minuten vor vier war.
    „Bumbo drück mal ein bisschen mehr aufs Gas wir müssen pünktlich zu FN stream zuhause sein“.
    Bumbo nickte nur kurz und wandte sich dann wieder zuerst der wunderbaren Musik, dann dem Gaspedal seines Ford Focus ST 2.0 EcoBoost zu.
    Miny wurde in den Beifahrersitz gepresst. Nervös schaute er auf die Uhr. Noch drei Minuten. Gott sei Dank war die nächste Ampel grün. Er blickte in seine goldene, selbst designte WT-Merch Tasche.
    „Hast du alles?“, fragte Bumbo ihn, während er lässig seine Sonnenbrille aufsetzte.
    Miny grübelte: „Bacardi und Kaviar für die After-Party, Bohnen für die FN und 12 Packungen Dr.Oetker Roggen-Vollkorn Sauerteig (getrocknet). Ja, ich hab alles“.
    „Perfekt.“, entgegnete Bumbo trocken.
    „Demnächst rechts abbiegen“, tönte Moritz mit seiner Zuhälterstimme aus dem eigens für Bumbos Ford Focus ST 2.0 EcoBoost konstruierten NaVi.
    Miny musste grinsen. Dieses Auto war wirklich irgendwie besonders, fungierte es ja gleichzeitig noch als Wohnraum, Maskottchen und Klosett.
    Bumbo bog rechts ab, abermals mit quietschenden Reifen. Manchmal wunderte sich Miny, wie er überhaupt seine Führerscheinprüfung bestanden hatte.
    „Sie haben ihr Ziel erreicht“, gab NaVi-Moritz in seiner erotischsten Stimme von sich. „Das Ziel liegt auf der linken Straßenseite“.
    Links vor ihnen lag die WG von WarTech. Wobei, eigentlich eher das WG. Ein riesiger, eigens von Kaltenstein designter Klotz, der aussah wie ein klassisches WarTech-WG. Oben, auf der riesigen Brücke, stand Kaltenstein, einen Sekt in der Hand, und unterhielt sich mit Tischkante. Die kleinen Schlitze, wo in einem richtigen WG die TNT-Kanonen gestanden hätten, waren mit den klassischen verschwommenen Badezimmerfenstern versehen. Oben, auf der riesigen Dachterrasse, war das große Sonnensegel wie ein Artischild ausgefahren.
    Bumbo parkte seinen königsblauen, von innen mit Arminia-Schals und Antifa-Stickern verzierten Ford Focus ST 2.0 EcoBoost vor dem mit einem Codeschloss versehenen Eingang und stieg aus. Miny folgte ihm rasch und gab hastig den Code ein.
    Direkt vor ihnen öffnete sich die gigantische, automatische Tür. Es war echt immer noch ein Wunder, wie sie es geschafft hatten, den schläfrigen Amtsmitarbeiter so zu bestechen, dass er ihnen eine Baugenehmigung für dieses lebensgroße Tier 4 WarGear erteilt hatte.
    Miny schaute auf seine Breitling. Noch zwei Minuten. Die hunderttausenden Fans warteten sicher schon gespannt vor ihren Bildschirmen auf die anstehende WarGear-Liga. Aber das war normal, seitdem sie vor eineinhalb Jahren durch eine strategische Kooperation mit TheJoCraft und etwas Glück mit dem YouTube-Algorithmus über Nacht zum größten deutschen YouTube-Kanal wurden.
    Miny hastete die Treppe hoch, Bumbo schlenderte langsam hinterher. Aus den riesigen Speakern, die direkt hinter den exotischen Orchideen in den Aussparungen des Flures standen, klang leise „Industry Baby“.
    Als sie oben ankam, öffnete Kaltenstein die Tür für sie. Die zu einer kleinen Arena umfunktionierte Kommandozentrale war schon passend für die MegaWarGear-Liga umgebaut worden.
    Miny hastete eilig zu den drei Mikrofonen, die vor dem Gigantischen WarTech-Logo an der massiven Marmorwand standen. Nachdem Kaltenstein den stream gestartet hatte, begab auch er sich zum Mikrofon neben Miny.
    „Willkommen zur zweiten Staffel des größten mehrklassigen WarGear-Events der Welt! Willkommen zur MyPlayPlanet MegaWarGear-Liga“, eröffnete Kaltenstein euphorisch den Stream.
    Die Kamera schwenkte zu den verschiedenen Teams, die an jeweils eigens designten Teamtischen in einem großen Halbkreis um das Podest herum saßen und konzentriert auf die Bildschirme ihrer PCs schauten.
    Das MegaWarGear-Event als Riesiges Ligaturnier zu veranstalten war schon eine wilde Idee gewesen. Ursprünglich wollten jessy und Kaltenstein das Event „Aktion T4“ nennen, ehe ihnen auffiel, das dieser Name eher keine gute Idee war.
    „Nachdem gestern schon hier ein Stockwerk unter uns die zweite MegaWarGear-Liga ihre season begonnen hat, startet hier heute die Creme de la Creme der WarGear-Szene in ihre neue Saison!“, redete Kaltenstein weiter.
    „Und damit herzlich Willkommen bei uns hier im WarTech-Hauptquartier der überraschende Aufsteiger des letzten Jahres. Einen Riesenapplaus für Ford Focus!“ rief Miny in sein Mikrofon. Die Mitglieder von FordFocus standen auf und verbeugten sich kurz, ehe sie sich wieder setzten und weiter damit fortfuhren, verschiedene Stecker aus dem PC von Ninja_Player zu ziehen.
    „Einen Riesenapplaus für die Mitglieder von Team Ripped Paper“ fuhr Kaltenstein fort. So ging es ein paar Minuten weiter, bis sie beim letztjährigen Meister, dem team Eclipse angekommen waren.
    „In den letzten Monaten haben diese Teams an fleißig an ihren Mega-WGs gebaut. Hier sind sie!“
    Die Kamera schwenkte erneut. Neben den Mikrofonen kamen die 3D-gedruckten Mini-Versionen der einzelnen Mega-WGs zum Vorschein. 11 austauschbare, farbenfroh verzierte Kästen und der 1:3 Nachbau der Innenstadt von Rothenburg ob der Tauber gepaart mit dem Schloss Braunfels wurden nun von der Kamera eingefangen.
    Miny musste lachen. Diesen Aufwand hatte er von FordFocus nun wirklich nicht erwartet, waren sie doch letztes Jahr mit einem Nachbau der Dr. Oetker-Welt aufgestiegen.
    „Und damit kommen wir direkt zum Eröffnungsfight: Team HappyEnd gegen Team Intellectra!“, rief Kaltenstein in sein Mikrofon.

    Die ersten beiden Kampfrunden waren alle recht uninteressant. FordFocus erreichte einen Überraschungserfolg gegen RippedPaper und Gurkenparade verlor mal wieder wegen der Inkompetenz ihrer eigenen Teammitglieder, aber sonst gab es nichts besonderes über die FightNight zu berichten.

    „Soo liebe Zuschauer, das waren die ersten beiden Runden der zweiten MegaWarGear-Liga. Wir sehen uns nächste Woche wieder zu den nächsten Spieltagen. Guten Abend und Bis nächste Woche!“. Miny schaltete die Mikrofone aus und begab sich zum in die Marmorwand integrierten Kühlschrank. Er gab den entsprechenden Code für das Kühlschrank-Codeschloss ein und holte ein paar Flaschen heraus.
    „Also“. Rief er in die Runde. „Für die After-Party haben wir: Wodka, Bacardi, Jägermeister, Pils, Orangensaft sowie einen frisch vom Weingut Grüss im Elsass gelieferten 2012er Riesling.“
    Die PCs wurden abgebaut und die Teamtische zusammengeschoben, ehe Kaltenstein und CoreGamer das Essen hereinbrachten. Burger, Pizzen, Steaks, Dr. Oetker Original Pudding Vanille Geschmack; alles war dabei.
    Miny ging zum Tisch, nahm sich einen Topf Dr. Oetker Götterspeise und setzte sich zu MLG und Bumbo.
    „Ne ich sag dir, seitdem ich auf SteamWar gebannt bin läuft das mit den Weibern“ meinte Bumbo und nippte an seinem Riesling.
    „Oh, okay“, entgegnete MLG sichtlich überrascht.
    Die beiden plauderten noch eine Weile über „Bitches“, Fußball, WarGears und die genaue Zusammensetzung ihrer Kühlflüssigkeiten (sie bestand bei beiden jeweils zu 50% aus Pferde- und zu 50% aus Obdachlosenejakulat), ehe Bumbo Miny fragte: „Und, was läuft bei dir so?“.
    „Nichts, eigentlich. Also nichts wirklich“, antwortete Miny etwas unschlüssig.
    „Ach komm diggah wirklich? Ich mein du bist jetzt berühmt“, mischte sich MLG ein.
    „Mehr Abonnenten als Bibis fucking Beauty Palace“, murmelte Moritz leise. „Diese Göttin“, kommentierte Bumbo diese Aussage.
    „Ja ne, eigentlich hat sich nichts wirklich verändert“, sagte Miny. „Also außer das wir jetzt in einem echten WG leben“.
    „Also… hast du immer noch kein Leben?“, fragte MLG kühl.
    Miny lachte und rollte mit den Augen. „Wenn du meinst?“, er zuckte mit den Schultern.
    Bumbo grinste schelmisch. Offenbar hatte er soeben Ninja_Player ein Bild von dessen Onkel geairdroppt. Als er das sah, musste auch Moritz lachen und spuckte dabei fast seinen gerade getrunkenen Bacardi-shot auf seinen Morbius-Pullover aus.
    Und so zog sich der Abend in die Länge. Miny ging ab und zu herum und sprach mit mehreren Leuten aus verschiedenen Teams, ohne wirklich interessante Gespräche zu führen. Allerdings wurde der Abend länger und länger und die Drinks wurden mehr und mehr, sodass sämtliche Erinnerungen eh ziemlich verschwommen waren.
    Und ab einem Gewissen Zeitpunkt hatte er gar keine Erinnerungen mehr an die Geschehnisse danach…

    Miny wachte auf. Sein Hintern fühlte sich merkwürdig nass an. Er schaute sich um. Überall an der Wand waren schwarze Kacheln. Er musste irgendwie im Herrenklo eingeschlafen sein. Er schaute in Richtung seines Hintern. Überall an ihm klebte Urin. Neben ihm lag noch jemand. Es war Lufen. Er atmete nicht mehr.
    ‚Scheiße‘, dachte Miny. Irgendjemand hatte Lufen ermordet.
    Verzweifelt versuchte Miny, aus der toilette auszubrechen, aber seine Versuche blieben vergebens. Jemand hatte die Tür von außen mit einem Codeschloss gesichert.

    Folge 2

    Miny schaute auf den Ort, wo vor drei Tagen noch Lufens Leiche gelegen hatte. Er hatte es geschafft, durch seine jahrelange Codeschloss-Erfahrung den Code für das Toiletten-Codeschloss zu knacken und so aus dem Herrenklo im Erdgeschoss zu entkommen.
    Er, jessy und Kaltenstein hatten es geschafft, Lufen sowie die ihn umgebende Blutlache so gut es ging zu entfernen, ohne dabei besondere Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hatten niemandem von den Ereignissen der After-Party erzählt (vor allem nicht der Polizei, da sie keine Aufmerksamkeit auf ihre 3d-gedruckte Sammlung von MrV Tech lenken wollten (Techklau war durch ein Gesetz von 2022 strafrechtlich verboten worden, daher musste MrV auch eine 12 1/2 Jährige Haftstrafe wegen massivem Techklau und dem Verrat von Staatsgeheimnissen absitzen (er hatte Bundeswehr-Tech geklaut))).
    Es gab nur ein Problem bei dar ganzen Sache: Sie wussten immer noch nicht, wer Lufen umgebracht hatte.
    Aufgrund dieser sehr unglücklichen Umstände mussten sie also nun auf eigene Faust herausfinden, wer der Täter war und warum er diese äußerst schreckliche Tat begangen hatte…

    Miny klingelte an der Tür. Die Luft um ihn herum war kühler geworden, nachdem gestern Nacht ein heftiger Gewittersturm Ostwestfalen-Lippe heimgesucht hatte. Die Straße hinter ihm war nass vom vielen Regen der letzten Nacht und klebrig von den sie säumenden Lindenbäumen.

    „Döööööt“. Miny machte die Tür auf und ging mit schnellen, stampfenden Schritten das alte Treppenhaus hinauf.
    Die Tür im fünften Stock stand offen; so sah man durch einen kleinen Flur direkt in die Wohnküche. An der Wand hing ein großes PX-Plakat. Davor saßen Bumbo und ein Mann den Miny nicht kannte um einen IKEA-Tisch und unterhielten sich über die geostrategische Wichtigkeit der nördlichen Bukowina im Jahr 1874.

    „Geht es um die Sache mit Lufen?“, fragte Bumbo, während er gerade sein Dr. Oetker Vitalis Schoko Müsli classic löffelte.
    Miny nickte.
    „Das war bestimmt Kico8″, meinte Bumbo desinteressiert während er weiter sein Müsli bearbeitete und irgendwelche geostrategischen Punkte von vor 160 Jahren mit seinem Mitbewohner besprach.
    „Bumbo?“, lautete es aus dem Zimmer, welches sich rechts von der Wohnküche befand.
    Bumbo schaute kurz auf. „Ja, was ist?“
    „Sag Miny, dass er aufhören soll, meine Tech an irgendwelche tschechischen Milizen zu geben, das will ich selber machen“, rief die Stimme, die eindeutig MLG zuzuordnen war.
    „Ja ne du sollst aufhören MLG Tech an irgendwelche tschechischen Milizen zu geben, dass will er selber machen“, meinte Bumbo, während er sein Dr. Oetker Vitalis Schoko Müsli classic mit etwas Nutella veredelte.
    „Also ihr habt keine Ahnung was passiert sein könnte?“ fragte Miny etwas genervt.
    „Nein, natürlich nicht.“ antwortete Bumbo. „Warum holt ihr nicht einfach die Polizei? Geht es immer noch um die Sache als einer von euch im Suff AdmiralSeekrank irgendwelche DickPicks geschickt hat?“.
    Miny schnaubte und ging aus der Wohnung. So eine Unverschämtheit hatte er von den sonst äußerst charismatischen und Attraktiven Mitgliedern des Team FordFocus definitiv nicht erwartet.
    Als er die Treppe herunterging hörte Miny, wie MLG, die GP-Hymne pfeifend, die Wohnungstür langsam schloss.
    Meinte Bumbo es ernst mit den Anschuldigungen gegen Kico? Oder versuchte FordFocus womöglich nur, von ihrer eigenen Schuld abzulenken?
    Miny wusste es nicht. Also musste er es herausfinden.

    Folge 3

    Miny blickte nach draußen. Der Regen prasselte auf den Recklinghausener Rathausplatz. Hier, im Köfte House Recklinghausen hatten er, Kaltenstein und Lufen oft gemeinsam ihre Abende verbracht, über WarGears diskutiert, Eventvorschläge ausgetauscht, über Happyend gelästert und MisterV verflucht. Jetzt saß nur noch Kaltenstein neben ihm, in der einen Hand ein Glas Rum, den anderen Arm um Minys Rücken gelegt.
    Der Regen war mittlerweile zu einem regelrechten Gewittersturm gewachsen, der nun unbarmherzig über den südlichen Regierungsbezirk Münster hinwegfegte. Hinten, in einer Seitenstraße flackerte das „Open“-Schild eines sonst spärlich belichteten Spätis in den Abendhimmel hinein.
    „Weißt du, wann die Happy-Leute kommen?“ fragte Miny.
    „Nein, keine Ahnung“, meinte Kaltenstein und trank einen Schluck Rum. „Sie müssten aber bald da sein, so schwer ist der Ort hier ja nicht zu finden“.
    Miny nickte und starrte in Richtung des Rathauses. Auf dem Platz fuhr ein tiefschwarzes Auto vor, aus dem vier Leute ausstiegen. Einer von ihnen sah aus wie Ninja Player.
    „Da sind sie doch“, sagte Kaltenstein und zeigte auf die vier Jungen, die in Richtung des Köfte House gingen.
    Der Erste öffnete die Tür. Nun konnte Miny auch erkennen, um wen es sich handelte.
    Janotomate, Ninja Player, Kico und Hellfire traten in das Lokal und setzten sich zu Miny und Kaltenstein an den Tisch.
    „Moin“ sagte Ninja Player und reichte Miny die Hand. Miny schüttelte sie widerwillig.
    „Warum sind wir hier?“, fragte Janotomate etwas provokant.
    „Das wisst ihr“, meinte Kaltenstein, nachdem er sein Glas ausgetrunken hatte.
    „Ja, wir wissen was mit Lufen passiert ist“, antwortete Hellfire. „Aber was wollt ihr von uns? Wir haben Lufen sicher nicht umgebracht“.
    „Das hat ja auch keiner behauptet“, sagte Kaltenstein etwas genervt. „Okay, also außer Bumbo“.
    Kico und Janotomate kicherten. „Das war klar, dass der das sagt“, meinte Kico grinsend. „Vielleicht hat er es ja auch gesagt, um von sich selber abzulenken“.
    „Meint ihr das?“, fragte Miny. „Oder war das auch nur ein Joke“.
    „Keine Ahnung“, entgegnete Ninja Player. „Wir waren ja nicht dabei. Aber ich glaube nicht, dass einem aus FordFocus so etwas zuzutrauen wäre. Sie sind zwar retarded, aber nicht so retarded“.

    ‚Red and Black I dress, eagle on my chest, it’s good to be an Albanian‘ tönte es von draußen. Sie waren so sehr in das Gespräch vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatten, dass direkt vor der Tür ein silberner Ford Focus ST 2.0 EcoBoost geparkt hatte.
    ‚Keep my head up high, for the flag I die, I’m proud to be an Albanian‘.
    Bumbo schaltete das Radio aus, fuhr die Fenster hoch und stieg aus. Auf der Beifahrerseite öffnete MLG die Tür.
    Aber sie waren nicht die Einzigen. Aus der linken Hintertür stieg noch jemand aus.
    Miny glaubte seinen eigenen Augen nicht. Er kannte die Person, die zwischen MLG und Bumbo im Eingangsbereich des Köfte House Recklinghausen stand und seinen Dr. Oetker Paula Pudding in MLGs Handtasche steckte.
    Es war MisterV.
    Jedem, der am Tisch saß klappte die Kinnlade runter.
    „Der Boss is back!“, sagte Bumbo in seiner epischsten Stimme, während sich MrV in slow-motion eine Sonnenbrille aufsetzte.
    „Ich.. Ich dachte, du wärst im Knast..“, meinte Kaltenstein fassungslos.
    MrV setzte sich neben Kaltenstein und legte einen Arm um ihn. „War ich auch, aber dann haben die mich laufen lassen als ich gedroht hab die Bundeswehr-Tech an irgendwelche Bolivianischen Narcos zu verkaufen“, sagte er, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
    Jeder am Tisch war plötzlich Kreidebleich.
    „Diggah das war ein Witz“, meinte MrV. „Ich hab einfach den Gefängnis-Grundriss geklaut und bin dann abgehauen“.
    Er gab dem immer noch sehr irritierten und nervösen Kaltenstein einen aufmunternden Kuss auf die Wange.
    „Seit wann… seit wann bist du… Seit wann bist du draußen?“, fragte Ninja Player verängstigt.
    „Seit gestern“, entgegnete MrV. „Und nein, ich kann Lufen nicht gekillt haben, da war ich noch im Knast“, fügte er hinzu.
    „Wir haben allerdings eine interessante Entdeckung gemacht, als wir heute morgen noch einmal in eurem WG waren“.
    „Ihr wart in unserem WG?“, fragte Miny unsicher. „W..wie habt Ihr das geschafft“?
    „Ich hab euren Code geklaut“, meinte MrV gelangweilt. „Ging einfacher als ich dachte“, kicherte er.
    „Ey“, rief er zum Mann an der Bar. „Was los, Chef?“, antwortete dieser. „Eine Flasche Champagner bitte“, rief MrV.
    Der Barmann nickte und ging zum Kühlschrank.
    „Also“, sagte Bumbo, bevor Kaltenstein damit anfangen konnte, sich über den unerlaubten Besuch ihres Grundstücks zu beschweren.
    „Wir waren nochmal am Tatort…“ meinte MLG weiter. „Und wir haben dort eine interessante Entdeckung gemacht“, fuhr Bumbo fort.
    „Neben Lufens Blut, Minys Pisse und einer Ladung Schwertwalsperma, wie auch immer die dahin gekommen ist…“, sagte MrV und nahm die Sonnenbrille ab.
    „Gab es am Tatort noch eine weitere Substanz.“, ergänzte MLG.
    „Maggi Schnitzel-Soße“, sagte Bumbo, während er ein noch unbenutztes Päcken eben dieser Soße in der Hand hielt.
    „Diese Soße gibt es zwar in jedem Supermarkt für gerade einmal 1,29€, aber sie war nicht Teil des Einkaufs, den Miny und ich am Tag der MegaWarGear-Liga im Penny-Markt unseres Vertrauens gemacht haben“.
    „Somit kann die Maggi Schnitzel-Soße am Tatort nur von zwei Personen kommen: Dem Opfer…“, fuhr MrV fort.
    „…Oder dem Täter“, meinte MLG.
    Kaltenstein, der nun offenbar die Sprache wiedergefunden hatte, runzelte die Stirn.
    „Das nützt uns aber nur etwas, wenn er die Tüte nicht aufgebraucht hat. Und auch dann kann immer noch jeder im Supermarkt eine Tüte Maggi Schnitzel-Soße gekauft haben“, stellte er fest.
    „Das stimmt“, entgegnete Bumbo. „Aber… wir haben den Rest der Tüte nirgendwo gefunden. Sie kann somit erstens nur vom Täter genommen worden sein und zweitens wurde sie sicher nicht in der Toilette entsorgt, weil sonst das gesamte WG nach Maggi Schnitzel-Soße geduftet hätte. Somit besitzt der Täter wahrscheinlich noch eine angebrochene Tüte Maggi Schnitzel-Soße“.
    „Also sollen wir jetzt jeden, der auf dem Event war, nach Maggi Schnitzel-Soße durchsuchen?“, fragte Kaltenstein, etwas unsicher, ob er alles richtig verstanden hatte.
    Bumbo nickte: „Wenn wir schon dabei sind. Kico, kannst du mal deine Taschen leeren?“
    „Yo warum ich?“, fragte Kico überrascht.
    „Nur so, ich will wissen, ob ich richtig liege“, antwortete Bumbo.
    Kico breitete widerwillig den Inhalt seiner Taschen auf dem Tisch aus. Ein Schlüsselbund, ein Taschentuchpaket, sein Handy, eine Schachtel Zigaretten, das violette Magnum [redacted], dass er einst von Hajex geschenkt bekommen hatte und etwas Kleingeld.
    Keine Maggi Schnitzel-Soße.
    „Also Leute, Kico ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Mörder“, meinte Bumbo, während er in bester cbt inspector Manier das violette Magnum [redacted] auf dem Tisch visuell inspizierte.
    „Hab ich doch gesagt meine Fresse“, entgegnete Kico genervt. „Ich hätte ja auch gar keinen Grund dazu gehabt“!.
    Bumbo und MLG leerten ebenfalls ihre Taschen.
    Mit Ausnahme von einer Flasche Club Mate sowie 12 Päckchen Dr. Oetker Backin sowie 5 Päckchen Dr. Oetker Hefeteig Garant befand sich jedoch nichts außergewöhnliches darunter.
    „Gut, dann hat sich das wohl erledigt“, meinte MrV, während er vom Barkeeper die Flasche Champagner mitsamt 10 Gläsern entgegennahm.
    Er ließ den Korken knallen, der daraufhin ein Bierglas am Nachbartisch zerschmetterte und schenkte dann jedem am Tisch großzügig ein.
    „Den Mörder finden wir sicher noch“, meinte er aufmunternd. „Wir haben ja jetzt einen Beweis“.
    Und während sie alle drinnen im trockenen saßen und Champagner tranken bemerkten sie gar nicht, dass sich jemand an den beiden geparkten Autos zu schaffen machte…

    Folge 4

    22:55 Uhr
    Miny blickte in Richtung des Rathauses.
    „Wo habt ihr eigentlich euer Auto geparkt?“, fragte er Ninja Player.
    „Drüben, direkt am Rathaus“, entgegnete dieser.
    „Da is aber nix“, meinte Miny irritiert.
    Auf einmal blickten alle in Richtung des Rathauses. Und es stimmte. Das Auto, was die Leute von Happy erst vor ein paar Minuten dort abgestellt hatten, war weg.
    „ALARM! ALARM!“, tönte plötzlich die Alarmanlage von Bumbos Ford Focus ST 2.0 EcoBoost, ehe eine Gestalt vom Auto wegrannte.
    „Dieser dreckige Scheißer“, rief Bumbo und stürmte zum Auto. „Der hat bestimmt nicht abgespült“!
    Er stieg ins Auto und startete den Motor. Die anderen stürmten nun ebenfalls raus und versuchten, sich zu zehnt auf die vier Sitze und die Toilette von Bumbos Ford Focus ST 2.0 EcoBoost zu zwängen.
    „Der hat wirklich nicht abgespült“, stellte MrV angeekelt fest.
    „Wenn ich den kriege Vallah er wird sehen“, meinte Bumbo und drückte das Gaspedal durch.
    „Da hinten ist er“, rief Kaltenstein und zeigte auf die Gestalt, die in das Auto von Happy stieg und losfuhr.
    „So Leute seid ihr alle angeschnallt?“, fragte Bumbo ironisch.
    „Es müssen immer zwei Leute auf einen Sitz, außer halt auf dem Fahrersitz. Auf die Toilette können aber auch drei“.
    Bumbo lenkte abrupt auf die Straße und drückte eine Knopf, der die Toilettenspülung seines Ford Focus ST 2.0 EcoBoost auslöste.
    Das Auto von HappyEnd war mittlerweile nicht mehr zu sehen.
    „Kurwa“, rief Bumbo und schlug gegen das Lenkrad.
    „Wer kommt noch in Frage“?
    „Zentarus? Oder vielleicht Lucas?“, meinte Kico.
    „Lucas ist Supporter“, entgegnete Bumbo. „Das macht ihn schonmal verdächtig, da hast du Recht. Also, fahren wir zu EC. Wo wohnen die eigentlich“?
    MLG öffnete das NaVi. „Haben die sich nicht von dem Preisgeld der ersten Mega WGL ein Haus am Starnberger See gekauft?“, fragte er.
    Bumbo nickte. „Hoffentlich nicht neben dem Anwesen von Jens Lehmann“, scherzte er. „Aber den Weg kenn ich. Der ist halt lang. Da muss ich die gute mucke anmachen“.
    Bumbo drehte ein paar Schalter am Radio und drückte auf einen Knopf am Lenkrad seines Ford Focus ST 2.0 EcoBoost. Aus den Lautsprechern tönte plötzlich der zweite Satz von Mozarts Klarinettenkonzert*. Bumbo lächelte und gab Gas.

    23:40 Uhr

    Miny schaute aus dem Fenster. Rechts neben ihnen wurde der Kölner Dom majestätisch angestrahlt. Mittlerweile schlief Kaltenstein auf seinem Schoß, während MrV neben ihm weiter die Toilette inspizierte.
    „Nein Schatz ich kann jetzt nicht“, sagte Bumbo, der offenbar über Bluetooth-Kopfhörer mit jemandem telefonierte. „Ne sorry, ich muss Vince irgendwohin wegbringen wo die Bullen ihn nicht finden du weißt“.
    „Ja, die beiden sind auch dabei“, meinte er kurze Zeit später und schaute in Richtung der Toilette, wo Moritz auf dem Schoß von MrV saß.
    „Ja, ich bin auf dem Weg nach Tutzing am Starnberger See. Morgen bin ich back. Ja, lieb dich auch. Byeee“.
    „War sie das?“, fragte MLG, nachdem Bumbo aufgelegt hatte.
    Bumbo nickte. „Ist alles geklärt, sie kümmert sich um den Verkauf so lange du weg bist“, antwortete er.
    „Perfekt“, meinte MLG und setzte seine Schlafmaske auf.
    Bumbo drehte das Radio etwas lauter. Der erste Satz aus Gustav Mahlers 5. Sinfonie klang bedrohlich und gleichzeitig erhaben in den Kölner Nachthimmel.

    01:25 Uhr

    ‚Daaaa, da, da da dadaaa, daaaa da, da da daaaa‘. Dvoraks 9. Sinfonie war mittlerweile auch fast zu Ende und sie waren noch lange nicht angekommen. Eben erst waren die Lichter der Frankfurter Innenstadt am Horizont zum Vorschein gekommen.
    Miny blickte nach Rechts. Dort saß MrV auf der Toilette und schrieb irgendwelche erotischen Texte, abwechselnd an seine Freundin und an Buffi.
    Erneut klingelte Bumbos Handy.
    „Geh man ran bitte“, meinte er zu MLG, der mittlerweile wieder aufgewacht war.
    MLG nickte, nahm das Telefon, akzeptierte den Anruf und schaltete den Lautsprecher ein.

    „Bumbo“, fragte Tischkante vom anderen Ende Leitung.
    „Tischkante! Was geht diggi? Ey Mann, lang nicht mehr geredet, zumindest nicht seitdem du gedroht hast, wegen der DPR Leaks einen Hitman auf mich auszusetzen“, entgegnete Bumbo.
    Er drückte einen Knopf am Radio. Im nächsten Moment spielte auf einmal irgendein polnischer synthwave-song.
    „Aber ne das ist vergessen. Also Brudi was willst du“?
    Bumbo schaltete den Lautsprecher aus.
    „Was?“, rief er im nächsten Moment. „Die Bullen? Sag mal hast du zu viel auf Keta gesoffen und hast jetzt Atemdepression oder warum kommst du auf so ne Scheißidee?..
    Natürlich weiß ich was mit Lufen passiert ist diggah. Aber wenn du jetzt Polizei holst wallah die nehmen erstmal alle wegen Techklau hopps und dann kannst du dir deinen Server in den Arsch von deinem Onkel schieben ya selemi…
    Junge natürlich bin ich an der Sache dran Alter.. Nein man wenn MrV bei mir aufgekreuzt wäre ich hätte es dir natürlich gesagt…“
    Er schaute kurz zur Toilette und zwinkerte MrV zu, der allerdings zu vertieft darin war, sexting mit dem Onkel von TheDarkBeat zu betreiben.
    „Alter ich schwöre wenn du denkst dass die Cops sich nur um Lufen kümmern und mal eben ignorieren, dass euer Serverstandort mittlerweile auf den verfickten Caymaninseln ist… Brudi so blöd kannst du nicht sein“.
    Miny hatte Bumbo selten so wütend erlebt. Wobei er auch Recht hatte. Die Polizei war, im Anbetracht der Tatsache, dass fast jeder auf dem Server mindestens eine 3D-Replikation der von MrV geklauten Bundeswehr-Kanonen besaß, nicht der beste Ansprechpartner, vor allem nicht jetzt, wo MrV gerade einmal zwanzig Zentimeter neben ihm saß.
    „Wallah wenn du das machst nein diggah… ich hol auch die Bullen. Und ich zeig ihnen die Chatverläufe… Junge die zwischen euch und Admiral du dummer Bastard man… jetzt stell dich nicht so dumm du weißt genau was ich meine ya selemi“.
    Tischkante entgegnete irgendetwas, was Miny nicht verstand.
    „Na bitte diggah geht doch. So und jetzt bau keine Scheiße, das mit Lufen kriegen wir auch ohne die Cops raus“, meinte Bumbo und legte auf.
    „Ruft er jetzt die Bullen?“, fragte Moritz.
    „Ne macht er nicht“, antwortete Bumbo. „Aber selbst wenn wir hätten nichts zu befürchten gehabt, mein Onkel hätte uns safe aus allem rausgeholt. Aber für ihn wallah es wäre anders gottlos geendet, allein schon wegen der ganzen Briefkastenfirmen mit der geklauten BKA-Tech“.
    Moritz nickte und schaute wieder auf die Chatkonversation zwischen MrV und dem Onkel von Lukas3110. Bumbo drückte erneut einen Knopf am Radio, welches daraufhin die Overture zu Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ anstimmte.
    „Wollt ihr irgendwas aus Frankfurt mitnehmen? Ein bisschen Mineralwasser, ein paar Sandwiches und bisschen crack oder so?“, fragte Bumbo und schaute auf die Rückbank.
    „Ne lass mal, ich will einfach ankommen“, entgegnete Ninja Player. „Wollt ihr wirklich nichts? Auch kein Crack?“, fragte Bumbo erneut um sicher zu gehen.
    „Ne diggah“, meinte Janotomate.
    Bumbo nickte und trat wieder aufs Gas. Die A3 Richtung Würzburg war mittlerweile komplett verwaist.
    „Noch etwa zwei Stunden“ sagte Bumbo, während er gerade eine Packung Dr. Oetker Paradies-Creme Mousse au chocolat aß.
    „Dann sind wir bei EC“.
    Und so fuhren sie, zu zehnt in Bumbos gelben Ford Focus ST 2.0 EcoBoost weiter nach Süden, Richtung Tutzing am Starnberger See.

    Folge 5

    Bumbo klingelte an der Tür der vom Mond imposant angestrahlten EC-Villa.
    „Wissen sie, dass wir kommen?“, fragte Kaltenstein.
    „Ne“, entgegnete Bumbo und zeigte wortlos in Richtung des Bordsteins, um Kico darauf hinzuweisen, dass sein violettes Magnum [redacted] aus seiner Handtasche gefallen war.
    „Warum hast du sie nicht angerufen?“, fragte Miny, während er überprüfte, wie viel Pepps sich noch in Kaltensteins Rucksack befand.
    „Ich hatte keinen Bock“, meinte Bumbo, der gerade dabei war, seinen Ford Focus ST 2.0 EcoBoost abzuschließen.
    „Außerdem wollen wir ja überprüfen, ob in der Villa die Maggi Schnitzel Soße ist. Also was für einen Sinn hätte es gehabt, da anzurufen so nach auf Basis von ‚Ja moin wir kommen mal vorbei hoffentlich hat keiner von euch Lufen ermordet sonst wär das hier bisschen awkward du weißt wallah‘.
    Die schwere, mit Milchglas besetzte Haustür öffnete sich. Im Eingangsbereich stand Dalreto.
    „Moooin Junge was läuft man? Lang nicht mehr gesehen Diggi. Also seitdem du hier unten wohnst haha“, begrüßte Bumbo ihn enthusiastisch, ehe sich die beiden kurz umarmten.
    „Moin“, sagte Dalreto etwas überrascht. „Bruder es ist drei Uhr morgens. Hast du mir was von Krispy mitbegracht? Bruder es wär anders herrenlos wenn nicht man, hier ist der Döner absolut Aldi ranz man“, fuhr er fort und schaute auf die Dr.Oetker La Mia Grande Tonno E Cipolle in Minys Handtasche.
    „Ne sorry man wir sind hier nur spontan hin. Wir brauchen kurz mal eure Hilfe“, sagte Bumbo und ging in den Eingangsflur.
    „Habt ihr zufällig etwas Maggi Schnitzel Soße?“, fragte Ninja Player, während er und die anderen Gäste ebenfalls in den Eingangsflur drängten.
    Dalreto schaute verwundert. „Was ist das?“, fragte er.
    „Halt Maggi Schnitzel Soße“, antwortete MrV. „Keine Ahnung, man kann das nicht so wirklich erklären“.
    „Ne, also sowas… kein Plan was das ist alter“, meinte Dalreto. „Aber mit Ausnahme von Sojasoße und Plompas Kühlflüssigkeit gibt es hier eh keine Soßen im Haus. Und Schnitzel gibt es hier in jedem Gasthaus, also müssen wir uns keins selber machen. Wollt ihr was trinken? Die anderen sind schon ziemlich weg aber einer geht immer“.
    Bumbo nickte.
    Sie gingen in durch den Flur in das große Wohnzimmer, wo sich die restlichen Mitglieder des Team Eclipse (mit Ausnahme von Plompa, der um 22:30 Uhr ins Bett musste) sowie AdmiralSeekrank sich auf der Couch niedergelassen hatten und Mischgetränke aus Wodka, Fritz Kola und irgendetwas was aussah – und schmeckte – wie Katzenpisse.
    „Was ist das denn für ne traurige Veranstaltung“, fragte Bumbo, trank einen Schluck Wodka-Katzenpisse-Mix, holte eine Bluetooth-Box hervor, schaltete das Thälmannlied an und stellte auf volle Lautstärke.
    „Diggah was ist das, das schmeckt wie Katzenpisse“, stellte er anschließend fest und schüttete den Rest des Glasinhalts in einen nahegelegenen Blumentopf.
    „Was machst du denn hier?“, fragte Miny Admiral.
    „Wir waren hier in der Nähe eh schon zu Besuch, da hat es sich angeboten, hier rüber zu kommen und was zu trinken“, antwortete dieser.
    Miny nickte stirnrunzelnd und trank einen Shot Wodka. Die Anwesenheit des Serveradmins von Steamwar beunruhigte ihn auf eine merkwürdige Weise.
    Etwa eine halbe Stunde nach ihrer Ankunft klingelte es an der Tür. Daraufhin kamen TheDarkBeat und Tischkante hinein, woraufhin sich MrV schnell hinter der Couch versteckte. Die beiden tranken ebenfalls etwas von dem merkwürdigen Getränk was aussah – und schmeckte – wie Katzenpisse, ehe sie sich daraufhin fast übergaben.
    Die nunmehr um einiges größere Gruppe saß noch eine Weile auf der Couch und tauschten sich über verschiedenstes aus. Von WarGears, der Frage nach der ethischen Vertretbarkeit von SFAs, optimalen Teamzusammenstellungen und der Länge und Schamhaardichte von Ernst Thälmanns Penis (sie kamen zum Schluss, dass beides wortwörtlich hervorragend gewesen sein musste) bis hin zu der aktuellen Geopolistischen Lage hinsichtlich Inflation, Verkehrswende (den Witz mit dem Wenden deines Onkels spar ich mir an dieser Stelle :^) ) und der Frage ob eine Rückkehr von Lego Bionicle den Rassismus in Deutschland beenden könnte war so gut wie jedes Thema dabei.
    Miny schaute rüber zu AdmiralSeekrank. Er, Bumbo und MLG saßen in einem kleinen Kreis und tuschelten etwas, was er nicht verstand. Daraufhin verließ MLG das Wohnzimmer und ging aus der Haustür.
    AdmiralSeekrank stand daraufhin ebenfalls auf und ging in Richtung der Toilette.
    Auch TheDarkBeat stand auf einmal auf und ging zur Bluetooth-Box. Er drückte ein paar Knöpfe, ehe irgendein sehr hoch gepitchtes Anime-Introlied auf der Box ertönte. Er rollte mit den Augen, drehte sich wieder um und wollte gerade zurückgehen, als auf einmal ein kleines Päckchen aus seiner WarTech-Merch-Jacke fiel.
    „Was ist das?“, fragte Miny interessiert.
    „Oh, das ist…“. TheDarkBeat hob das Päckchen auf und inspizierte es kurz. „Maggi Schnitzel Soße“, meinte er. „Ist leider schon angebrochen. Willst du ein bisschen“?
    Minys Herz begann zu rasen. Die Maggi Schnitzel Soße. TheDarkBeat hatte die Maggi Schnitzel Soße. TheDarkBeat hatte Lufen ermordet.
    „D… die Soße“, stammelte Miny. „D…die Soße war am Tatort“.
    TheDarkBeat runzelte die Stirn „Was redest du da?“, fragte er.
    „Die Soße war am Tatort. Du warst das. Du hast Lufen umegbracht!“, rief Miny.
    TheDarkbeat warf das Päckchen auf den Boden, griff nach Kicos Handtasche, holte Kicos violettes Magnum [redacted] hervor und hielt es Miny an die Schläfe.
    „So Leute, keiner sagt etwas“, sagte TheDarkBeat und fuchtelte mit dem Magnum [redacted] rum.
    Tischkante war nun ebenfalls aufgesprungen und hatte eine Pistole aus seiner Gucci-Bauchtasche hervorgeholt.
    Miny hörte wie jemand eine Toilettenspülung betätigte. Wenig später kam AdmiralSeekrank durch die Wohnzimmertür.
    „Komm hierher!“, rief Tischkante.
    „SOFORT!“, schrie TheDarkBeat und gab einen Warnschuss ab.
    Auf einmal öffnete jemand die Haustür. MLG und Bumbo waren zurückgekommen, beide mit Maschinenpistolen in ihren Händen.
    „Scheiße, SCHEIßE!“, rief Tischkante und fuchtelte mit seiner Waffe rum. „Haut ab, haut ab oder ich knall hier alle ab“, schrie er, während er die Waffe einzeln auf die verschiedenen Leute zeigte, die nun verängstigt und geschockt auf der Couch kauerten. Alle, außer MrV und Moritz, die es irgendwie geschafft hatten, unbemerkt zu verschwinden.
    „Ihr wart das also“, rief Bumbo triumphierend. „Ich wusste es, ich wusste es von Anfang an“.
    „Ihr habt AdmiralSeekrank damals auf der WarGearSeason-Afterparty sexuell belästigt!“, rief MLG. „Ihr kranken Dreckschweine“.
    „Daraufhin habt ihr Admiral Schweigegeld gezahlt, damit er euch nicht bei den Cops verpfeift“, meinte Bumbo. „Aber Lufen wollte das irgendwann nicht mehr mitmachen. Musste er deshalb sterben, stimmt das?“, fragte er eine eher rhetorische Frage.
    „Ja, ja, genau so ist alles abgelaufen“, schrie Tischkante. „Und jetzt legt die Waffen weg sonst gibt es hier ein Blutbad“.
    Auf einmal schoss TheDarkBeat auf AdmiralSeekrank. Miny sah, wie dieser, tödlich in der Brust getroffen, langsam zu Boden sackte.
    „Du scheiß Hurensohn!“, rief Bumbo und schoss TheDarkBeat in den Kopf. Miny spürte wie das Blut von TheDarkBeat überall auf sein Gesicht spritzte.
    Die nächsten Sekunden fühlten sich an wie Stunden. Tischkante stand mit gezogener Waffe Bumbo und MLG gegenüber, die ebenfalls ihre MPs auf ihn gerichtet hatten.
    Auf einmal hörte Miny ein dumpfes Geräusch. Er blickte zu Tischkante. Dieser begann auf einmal zu taumeln. Hinter ihm stand Lennulx, das violette Magnum [redacted] in seiner Rechten.
    auf einmal wagten sich Moritz und MrV aus ihrer Deckung hervor und stellten Tischkante gemeinsam ein Bein.
    Und so stürzte Tischkante und schlug mit seinem Kopf gegen eine Tischkante.
    Daraufhin stürmten Bumbo und MLG zum ihm, richteten ihre Waffen auf ihn und entleerten ihre gesamten Magazine auf den reglos daliegenden Tischkante.
    Auf dem vorher weißen Fellteppich bildete sich eine gigantische Blutlaache.
    Bumbo warf seine leergeschossene MP weg und lächelte Lennulx an.
    Miny ging das Herz auf. Sie hatten es Geschafft. Die Mörder von Lufen waren überführt und bestraft worden.

    Abspann

    Nach den ganzen Geschehnissen der letzten Tage war es nun für die Gruppe unmöglich geworden, ihre Aktionen vor der Polizei zu verstecken.
    Wo sich die meisten aus der Gruppe dank einer geschickten Verteidigung durch Bumbos Onkel mit der Begründung der Notwehr einer Strafe entziehen konnten, waren Lennulx und MrV nicht so glücklich. Beide mussten sie wieder ihre 12 1/2-jährige Haftstrafe in der Erwachsenenvollzugsanstalt Butzbach antreten.
    An der Beerdigung von AdmiralSeekrank nahmen über 10.000 treue WarTech-Fans teil.
    Miny fand leider auch nach den unglaublichen Ereignissen dieser wenigen Tage keine Bitches.
    [Eine Weiterführung dieses Abspanns wurde mir von meinem Anwalt verboten]

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