Proxima Fan fiction Folge 5 (Finale)

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    Anonym
    Inaktiv

    Drei Wochen später…
    Vierzehn Uhr, er wacht auf
    Hotelzimmer, Bumbo ruft ihn an
    „Oh Bruder, bitte komm raus
    Session, Session, du musst representen“
    Neben ihm liegt ’ne Frau
    Er muss jetzt los und sie guckt ihn an
    Oh, guck nicht so, er weiß weiß auch
    Abgefuckt, du musst selbst beenden
    Späti Weißwein, er sippt
    Auf dem Beifahrersitz
    Bitch an Ampel, er winkt
    Bro, sein Kopf ist gefickt
    Zu jung, hat keine Weitsicht
    Was ist richtig, was nicht?
    MrV gab Gas, ließ die Welt und seine Sorgen hinter sich. Der Fahrtwind verwehte
    seine Haare. Um ihn herum wurden die Häuser immer verschwommener, je
    schneller er fuhr. Die Nacht war warm und der Himmel sternenklar.
    Er schaute auf das Tacho des zum Cabriolet umgebauten Ford Focus ST 2.0
    EcoBoost. ‚120… 140… 160…‘
    Er ging vom Gas und schaute sich um. Die Häuser, die die Herforder Straße im
    Bielefelder Norden säumten, sahen um 3 Uhr morgens noch
    heruntergekommener und versiffter aus als am Tag.
    Er bog links ab. In der Ferne sah er bereits die dunklen Umrisse des Lenkwerks.
    Hier wollten MLG, Bumbo, Moritz und Sponge auf ihn warten.
    Er bog ein weiteres mal links ab und parkte den Wagen. Hinten, am Tisch eines
    Restaurants, saßen die vier und tranken Champagner.
    Bumbo nickte ihm zu und deutete wortlos auf einen der beiden freien Plätze am
    Tisch.
    Gerade als MrV sich setzen wollte, bog plötzlich ein 1969er Porsche 911 2.2 ESportomatic mit hoher Geschwindigkeit auf den Parkplatz ein.
    „Seht ihr den?“, fragte Bumbo.
    „Was ne Kiste“, entgegnete Moritz.
    „Hey da sitzt Paris drin“, meinte Sponge.
    „Wait, stimmt“, nickte MLG. „Vince, runter, der ist dir gefolgt“.
    „Kann nicht sein“, erwiderte MrV. „Der war sicher nicht so schnell wie i…“.
    Noch bevor er diesen Satz beenden konnte, fing Paris an zu schießen. MrV
    spürte den Wind eines 9mm-Geschosses, das haarscharf an seinem rechten Ohr
    vorbeizischte.
    „Sponge, der Controller!“, sagte MLG so gelassen, wie man nur etwas sagen
    konnte, während gerade auf einen geschossen wurde.
    Sie warf ihm einen alten Wii-Controller zu. MLG drückte sofort die B-Taste.
    BUMM
    An dem Ort, wo kurz zuvor noch der 1969er Porsche 911 2.2 E-Sportomatic
    mitsamt Paris gestanden hatte, stieg nun ein gigantischer Feuerball empor.
    MrV verstand nun gar nichts mehr. Er blickte abwechselnd zwischen MLG, den
    rauchenden Trümmern des 1969er Porsche 911 2.2 E-Sportomatic und Bumbos
    zum Cabriolet umgebauten Ford Focus ST 2.0 EcoBoost hin und her.
    „Ist irgendwas?“, fragte MLG und trank einen Schluck Champagner.
    „Ja what the fuck man was war das gerade?“, fragte MrV außer Atem.
    „Das…“, er zeigte auf die Überreste des 1969er Porsche 911 2.2 E-Sportomatic,
    „…war die Umsetzung meines Plans“. „Zwei Gläser Champagner bitte, einmal
    für ihn und für seine Punse, die sicherlich bald hier ist“. Er klopfte Moritz
    aufmunternd auf die Schulter.
    „Ach du Knilch diggah“, sagte Moritz genervt. „Es war ne kack Idee hierhin zu
    kommen. Die will safe nix von mir“.
    „Cap“, entgegnete Bumbo knapp und trank seinen Champagner aus.
    „Das war dein Plan?“, fragte MrV erstaunt. „Paris in seinem 1969er Porsche 911
    2.2 E-Sportomatic zu blasten? Junge was soll das, hier kreuzen doch safe gleich
    die Bullen auf“?
    „Komm runter“, meine Bumbo und legte seine Hand auf MrVs Schulter. „Die
    Polypen sind bezahlt und die da hinten…“ – er zeigte auf ein paar Männer in
    Anzügen, die die rauchenden Überreste des 1969er Porsche 911 2.2 ESportomatic in einen gelben Ford Ranger trugen – „…lassen das ganze aussehen
    wie einen Unfall“.
    „Ihr seid echt alle kaputt“, entgegnete MrV kopfschüttelnd. „Naja, wie auch
    immer, wie sieht der Plan aus“?
    „Also“, begann Moritz. „Heute Abend werden wir uns noch einmal gottlos
    besaufen…“
    „Und auf deine Punse warten“, unterbrach Sponge ihn.
    „Lak du Pic“, antwortete dieser. „Ich hol mir nochmal irgendwas gottloses, sie
    kommt ja eh nicht mehr“. Er stand auf und verschwand im Innenraum des
    Restaurants.
    „Naja, wie auch immer“, sagte MLG. „Morgen Abend fahren wir nach Bad
    Fallingbostel. Und dann gibt es wohl den standoff gegen Discowüste, zumindest
    wenn wir den Informationen von EC vertrauen können. Aber jetzt wo Paris
    ausgeschaltet ist…“ – er zeigte auf den gelben Ford Ranger der, die Überreste
    des 1969er Porsche 911 2.2 E-Sportomatic auf seiner Ladefläche, gerade in
    Richtung der Müllverbrennungsanlage an der Eckendorfer Straße abbog – „…
    sollte das mit FirePhoenix alles easy sein“.
    „Hello there, hello there…“ MLGs Handy begann zu klingeln. MLG stöberte kurz
    in seiner Dr. Oetker-Welt Tasche und zog dann sein Handy hervor.
    „Hallo Jaja, was willste?“, fragte MLG, imitierte still mit seiner rechten Hand eine
    Pistole, die er an sein Kinn hielt und stellte sein Handy auf Lautsprecher.
    „Moin“, entgegnete Jaja. „Hast du schon die ISS angefangen geschweige den
    [sic.] eine fertig“?
    „Bin schon weiter ich brauche noch so 1-2 Wochen noch weil ich gerade die
    letzte Klausur vor Abitur schreibe und nicht viel kann“, antwortete MLG und
    bestellte mit einem Handzeichen den Kellner.
    „Alles klar“, meinte Jaja von der anderen Seite des Telefons.
    MLG legte auf. „Was ein Bastard man“, sagte er und fing an zu lachen. „Ich feier
    es aber wie er wirklich hofft, dass ich ihm eine Sidestab bauen würde das ist
    actually so funny“.
    „Aber ja, wenn wir Discowüste erstmal besiegt haben, sollten wir uns actually
    zur Ruhe setzen“, fuhr Bumbo fort. Wir haben mehr als genug Tech geklaut und
    verkauft um uns zur Ruhe zu setzen und mit unseren Ford Focus nach NußdorfDebant oder wo auch immer hin auszuwandern“.
    „Auf Lennulx und Sixtus“, sagte Moritz, der mit einem Cocktail von ungeahntem
    Ausmaß zurückgekehrt war.
    „Auf Lennulx und Sixtus“, stimmten die anderen ein und tranken ihre
    Champagnergläser leer.
    Wir stoßen an
    Mit jedem Glas
    Auf alle, die draufgegangen sind
    Und immer wieder
    Sind es dieselben Lieder
    Die sich anfühlen
    Als würde die Zeit stillstehen
    Denn es geht nie vorüber
    Dieses alte Fieber
    Das immer dann hochkommt
    Wenn wir zusammen sind
    Am nächsten Morgen…
    MrV wachte auf. Das hier war nicht sein Bett. Sein Kopf tat weh und sein rechter
    Arm fühlte sich merkwürdig schwer an. Er blickte nach Rechts. Die Frau, die da
    auf seinem Arm lag, kannte er nicht.
    ‚Wie immer‘, dachte sich MrV, zog seinen Arm weg, stand auf, schlug sich ein
    Handtuch um die Hüfte und ging in den Flur. Am Frühstückstisch hinten in der
    Wohnküche saßen MLG sowie Moritz und seine Punse.
    „Moin moin du alter Haudegen“, sagte Moritz und exte seine Tasse Kaffee.
    „Moin“ sagte MrV verschlafen und setzte sich auf einen Stuhl.
    „Du solltest die alte mit der du rumgemacht hast mal rausschmeißen, hier liegt
    fremde Tech und so“, meinte MLG trocken und drückte ihm eine Tasse Kaffee in
    die Hand.
    MrV nickte und trank einen Schluck Kaffee. „Das hatte ich eh vor. Ist bei mir
    Standard“, sagte er und grinste.
    „Guten Morgen“. Bumbo war mittlerweile auch aufgewacht und stand nun im
    Türrahmen. Er hatte seinen Rücken an jenem Türrahmen angelehnt und hatte
    eine Flasche Mate in der Hand.
    „Wie steht’s um deine Punse?“, fragte MLG.
    „Sie schläft noch“, meinte Bumbo und rieb sich die Augen. „Sie organisiert den
    Laden hier solange wir weg sind, hat sie gesagt“.
    „Perfekt“, entgegnete MLG knapp. „Also Leute, um 18 Uhr fahren wir hier weg.
    Wir treffen uns in Bad Fallingbostel mit Till, Malido, Kawa und den PX Leuten
    und dann schauen wir nach FirePhoenix. Wir wissen, dass sie in der Gegend
    sind. Leute, heute Abend gibt es das Ende von Discowüste und seiner Mafia“!
    Die anderen nickten zustimmend. Moritz klatschte ein paar Mal.
    „Dieser eine Fight noch“, fuhr MLG fort. „Dieser eine Fight und dann war’s das.
    Dann kippen wir uns den Champagner in den Bergen von Nußdorf-Debant rein
    oder was auch immer“.
    „Mashallah, das wird nice“, meinte Moritz. Das Mädchen neben ihm nickte
    lächelnd.
    „Dann setz ich mal die alte mit der ich rumgemacht hab vor die Tür“, seufzte
    MrV und ging, an Bumbo vorbei, in Richtung des Gästezimmers.
    It was a long hot night
    She made it easy, she made it feel right
    But now it’s over, the moment has gone
    I followed my hands not my head, I know I was wrong
    Oh I,
    I just died in your arms tonight
    It must’ve been something you said
    I just died in your arms tonight
    I, I just died in your arms tonight
    It must’ve been some kind of kiss
    I should’ve walked away
    I should’ve walked away
    MLG schloss die Beifahrertür. Bumbo sagte gerade seiner Punse auf
    wiedersehen, während Moritz dabei war, Packungen von Dr. Oetker
    Seelenwärmer Pudding Vanille Geschmack unter den Insassen von Bumbos zum
    Cabriolet umgebauten Ford Focus ST 2.0 EcoBoost zu verteilen.
    Bumbo öffnete die Fahrertür. Seine Punse verschwand zeitgleich im Haus.
    „Passt alles da hinten?“, fragte er.
    „Muss ja“, meinte Sponge, der gerade seine Portion Dr. Oetker Seelenwärmer
    Pudding Vanille Geschmack auslöffelte.
    „Gut“, sagte Bumbo und startete den Motor. „Ford Focus“. Die Sprachsteuerung
    des Ford Focus ST 2.0 EcoBoost aktivierte sich.
    „Händelstraße 43, 29683 Bad Fallingbostel“, sagte er, schaltete das Radio an
    und fuhr los.
    Die Straßen waren fast komplett leergefegt, nur ab und zu kam ihnen ein
    einsames Auto entgegen.
    „Deine Playlist ist ein absoluter Banger“, meinte Moritz nach einiger Zeit.
    Bumbo lächelte kurz. „Danke, ich weiß“, sagte er und drehte das Radio lauter.
    MrV schnallte sich ab, kniete sich auf den Toilettensitz, der den mittleren Sitz
    der Rückbank ersetzte, schloss die Augen und streckte die Arme zur Seite. Der
    Fahrtwind wehte ihm ins Gesicht, doch das kümmerte ihn nicht. In diesem
    Moment war er frei. Frei von dem Druck, vor Don Discowüste weglaufen zu
    müssen. Frei von der Trauer um Lennulx und Sixtus. Frei vom Stress der letzten
    paar Wochen. Einfach frei.
    „Welcome to your life,
    There’s no turning back“, fing Bumbo an.
    „Even while we sleep,
    we will find you“, führte Moritz fort, lehnte seinen rechten Arm aus dem Fenster
    und klopfte an der Außenwand des zum Cabriolet umgebauten Ford Focus ST
    2.0 EcoBoost einen Rythmus.
    „Acting on your best behaviour, turn your back on mother nature, everybody
    wants to rule the world“, stimmte der Rest der Gruppe ein.
    „All for freedom and for pleasure
    Nothing ever lasts for ever
    Everybody wants to rule the world“
    Bumbo hielt an. „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, tönte Moritz‘ Stimme aus den
    Lautsprechern.
    Die Sonne stand nun noch tiefer über der Lüneburger Heide.
    MLG stieg aus und klingelte.
    Keiner öffnete.
    Nach einer Weile griff MLG in einen Blumentopf, der auf dem Fensterbrett neben
    der Tür stand. Er zog einen von der Erde des Blumentopfes braun gefärbten
    Zettel hervor und lief hastig zurück zum Auto.
    „Ford Focus“, rief er außer Atem. „Lönsheide, Bad Fallingbostel“.
    Das NaVi zeigte einen Weg an.
    Bumbo schaltete in den Rückwärtsgang und gab Vollgas. „Was ist da drüben?“,
    fragte er, schaltete in den ersten Gang und bewegte das Lenkrad bis zum
    Anschlag nach links.
    „Was ist an der Lönsheide?“, fragte er noch einmal.
    „Keine Ahnung, hier steht nur, dass es dringend ist“, entgegnete MLG.
    „Ja dann let’s go“, meinte Bumbo.
    Bumbo parkte den Wagen am Straßenrand. Im Weizenfeld westlich von ihnen
    standen Till, Malido, Kawa und Rqzzn und starrten in die Ferne. Die Insassen des
    Ford Focus ST 2.0 EcoBoost stürmten zu ihnen, ihre Waffen griffbereit.
    „Die werden euch nichts bringen“, sagte Till trocken, als sich alle um ihn herum
    versammelt hatten. Er zeigte nach Norden. „Seht ihr das?“, fragte er und
    schnaubte.
    „Natürlich sehen wir… ach du Scheiße, was ist das“? MLG fiel beinahe die
    Kinnlade herunter. Etwa 50 Meter vor ihnen stand, zuvor noch von den Bäumen
    um den Parkplatz verdeckt, ein gigantischer stählerner Klotz.
    „Das ist das WarGear von FirePhoenix“, meinte Rqzzn.
    „Das.. das ist meine Sidestab!“, stellte MLG halb verzweifelt, halb stolz fest.
    „Und meine Oberlader-IDS. Und meine Statics. Und Dennis“.
    „Ich glaube die Kräfteverhältnisse haben sich etwas… verschoben“, rief plötzlich
    eine Stimme, die der von Alessio nahekam, aus dem FirePhoenix-WarGear. „Ihr
    kennt unsere Forderungen. Gebt uns MrV und wir lassen den Rest von euch in
    Ruhe“.
    „Ihr kriegt ihn niemals“, rief auf einmal jemand hinter ihnen. Die Gruppe drehte
    sich um. Dort, direkt hinter ihnen war unbemerkt ein zweites WarGear
    aufgefahren. An der Front, direkt unter der Brücke, prangte stolz das ProximaLogo.
    „Alles einsteigen“, rief Sumborra aus dem WarGear.
    Die Gruppe hastete in Richtung des Eingangs. „Das sind ja auch meine
    Sidestabs“, stellte MLG belustigt fest.
    „Hä ne laber nicht“, meinte MrV. „Da hinten steht doch: ‚Sidestab built by
    Rqzzn'“.
    MLG konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
    „Also“, übernahm Rqzzn das Kommando. „Till, Malido und MLG übernehmen die
    linke, MrV, Sumborra und ich die andere Sidestab. Kawa und Sponge beladen
    die beiden IDS und Octopaul übernimmt eine Static. Ihr beide…“, er wandte sich
    zu Moritz und Bumbo, „…nehmt Dennis. Auf geht’s, wir haben nicht viel Zeit“.
    Die Gruppe nahm sich ihre Ausrüstung von der Wand. Neben Pfeil und Bogen,
    einer Kevlar-Weste und ein paar Stangen Dynamit legten sich Rqzzn und Bumbo
    dazu noch Schwerter aus feinstem Edelstahl an.
    MrV rannte zur Sidestab, dicht gefolgt von Sumborra und Rqzzn. Sie belegten
    ihre angestammten Plätze und legten den Sprengstoff an die dafür
    vorgesehenen Stellen.
    „Fanculo, ihr habt es nicht anders gewollt“, kam es plötzlich aus dem WarGear
    der Societa de Phoenizia del Fuoco. „Vincenzo… Jetzt werden du und deine
    jämmerlichen Freunde untergehen“.
    Kurz darauf schlug irgendwo im Proxima-WarGear ein Schuss ein. Der ganze
    Komplex vibrierte heftig, ehe ein dumpfer Knall die Ohren der WarGear-Insassen
    erschütterte.
    „Feuer!“, rief Rqzzn. MrV drückte den Abzugsknopf. Die Projektilkammertüren
    schlossen sich und es folgte ein ohrenbetäubender Knall. Direkt darauf knallte
    es ein zweites Mal. MLG, Till und Kawa hatten ihre Sidestab abgefeuert.
    „Los, wieder beladen“, befahl MrV, ehe er sich ein paar Dynamitstangen
    schnappte und die Sidestab ein weiteres Mal zu beladen begann. Sumborra tat
    es ihm gleich.
    Wieder knallte es im WarGear von Proxima. Die Stahlbetonstruktur des
    WarGears erzitterte und es fielen ein paar kleinere Trümmerteile von der Decke.
    „Scheiße, weg hier!“, rief Sumborra plötzlich und schubste MrV zur Seite.
    Weniger als eine Sekunde später flog die Sidestab in die Luft.
    MrV öffnete die Augen. Seine Sicht war verschwommen und sein Kopf dröhnte.
    Er schaute kurz neben sich. Dort lag niemand, einen Kater konnte er also nicht
    haben.
    Er schaute sich um. Überall um ihn herum lagen Trümmer. Es waren die
    Überreste der Sidestab, die er, Rqzzn und Sumborra noch vor kurzem beladen
    hatten.
    An einen Stahlstreben lehnte die völlig entstellte und blutüberströmte Leiche
    von Sumborra
    MrV senkte den Kopf. Sumborra hatte durch seinen Schubser sein Leben
    gerettet und sich selbst geopfert.
    Jemand zog ihm am Arm. MrV schaute wieder hoch und erkannte Rqzzn. Sein
    Gesicht war zur hälfte schwarz und zur anderen Hälfte blutrot. Aus einer
    Platzwunde am Kopf floss Blut langsam seine Stirn hinunter.
    „Los, raus hier“. MrV hörte die Verzweiflung in Rqzzns Stimme. Ohne auch nur
    einen Moment nachzudenken stand er auf, rannte gemeinsam mit Rqzzn die
    Treppe hoch und kletterte auf das Dach.
    Dort angekommen konnte MrV das wahre Ausmaß der Zerstörung sehen. Dem
    Proxima-WarGear fehlte das gesamte hintere Dach sowie ein Teil der Seite, an
    der er die Sidestab beladen hatte.
    Das WarGear der Societa de Phoenizia del Fuoco sah noch schlimmer aus. In der
    Mitte des großen Stahlbetonblocks klaffte ein riesiges Loch, was durch den
    Einsturz der umliegenden Regionen immer größer wurde. Gleichzeitig gab es
    mehrere große Löcher an der Rechten Seite ihres WarGears. MLG, Till und
    Malido hatten offenbar mit mehreren Schüssen gewaltigen Schaden
    angerichtet. Auch das Dach war von Löchern und Rissen durchzogen. Es hatten
    also auch die Downstab und Dennis etwas getroffen.
    „Es ist vorbei, Don. Du bist Tech-KO!“, rief Rqzzn durch ein Megafon.
    „Ihr unterschätzt meine Macht“, rief der Don vom Dach seines WarGears.
    „Alessio, wir entern“.
    Alessio trug eine gigantische Holzplanke an den Rand des WarGears der Societa
    de Phoenizia del Fuoco und ließ sie fallen. Mit einem lauten Knall schlug die
    Planke auf dem Dach des Proxima-WarGears auf.
    Sofort eilten Rqzzn und Bumbo zur Planke, ihre Schwerter in der Hand. Der Don
    und Alessio taten es ihnen gleich.
    Alessio rannte als erster auf die Planke. Er schlug in Richtung von Bumbo. Dieser
    parierte den Schlag über seinem Kopf und schlug anschließend selbst nach
    Alessio, der allerdings ebenfalls parieren konnte.
    MrV spannte seinen Bogen und schoss in die Richtung des Don. Der Pfeil flog nur
    haarscharf an seinem rechten Ohr vorbei, ohne dass dieser ihn bemerkte.
    Es wurde still in der Lüneburger Heide. Nur das Klirren der Schwerter, die
    Bumbo, Rqzzn, Alessio und Don Discowüste aneinanderschlugen, war noch zu
    hören.
    Auf einmal wurde Bumbo von Alessio zurückgedrängt. Der Don, der nun im einsgegen-eins gegen Rqzzn kämpfte, schlug mit voller Wucht in Rqzzns nun
    unbewachte rechte Seite.
    Rqzzn ließ sein Schwert fallen und fiel von der Planke in den Tod.
    „Neeeeeeeiiiiiiiin!“, rief MrV und rannte in Richtung der Planke. Fast zeitgleich
    fand Bumbo eine Lücke in der Deckung von Alessio und stach sein Schwert
    mitten durch sein Herz.
    Der Don rannte nun auf MrV zu. Bumbo nahm dem zu Boden taumelnden Alessio
    sein Schwert ab und warf es MrV zu ehe er mit einem Schlag seines
    Schwertknaufes Alessio vom Dach hinunter stieß.
    MrV fing das Schwert gerade rechtzeitig, um den Schlag des Don zu parieren.
    Gemeinsam mit Bumbo schaffte er es, den Don auf die Planke zurückzudrängen.
    Dieser nahm mit einer geschickten Bewegung Rqzzns Schwert vom Boden auf
    und kämpfte nun mit zwei Schwertern zeitgleich gegen MrV und Bumbo.
    „Dein Imperium wird untergehen so wie dein Musik-Kanal“, rief Bumbo.
    „ThePhimanuBeats“! Mit all seiner Kraft schlug er dem Don Rqzzns Schwert aus
    der linken Hand. Das Schwert stürzte von der Planke in den Abgrund.
    MrV erkannte seine Chance. Immer wieder schlug er nach dem Don, der immer
    mehr Mühe hatte, seine Schläge zu parieren. All seinen Zorn und all seine
    Verzweiflung legte er in sein Schwert.
    Er schlug ein weiteres Mal zu. Die Wucht des Schlags zerstörte die Deckung des
    Don.
    MrV holte noch einmal aus und setzte einen letzten Hieb. Das Schwert schnitt
    durch das Handgelenk des Don als wäre es Butter. Das Schwert fiel von der
    Planke in den Abgrund, immer noch fest umklammert von Discowüstes rechter
    Hand.
    „Es ist vorbei, Don“, rief MrV. „Da unten liegt deine Mafia“, sagte er und zeigte
    gen Abgrund. „Gib auf“!
    Der Don ging einen Schritt zurück und schüttelte langsam den Kopf.
    „Wir können die Natur nicht bekämpfen, Vincent“, fing der Don an. „Wir können
    die Veränderung nicht bekämpfen. Wir können nichts mehr bekämpfen. Alles,
    was ich in meinem Leben getan habe, war kämpfen. Aber ich kann auch nicht
    aufgeben. Ich kann nicht meine eigene Natur bekämpfen. Das ist das
    Paradoxon, Vincent, verstehst du? Wenn ich weg bin, werden sie einfach ein
    neues Monster finden, das sie bekämpfen. Das müssen sie tun, um ihre Gehälter
    zu rechtfertigen.
    Unsere Zeit ist vorbei, Vincent“.
    Mit diesen Worten stürzte sich Don Discowüste von der Planke hinunter in die
    Tiefe.
    MrV warf das Schwert auf die Planke.
    „Wer ist ’sie'“, fragte MrV und starrte in den Abgrund.
    „Ich weiß es nicht“, meine Bumbo und zuckte mit den Schultern. „Aber ist das
    nicht egal? Sein ganzes Leben hat er nur gelogen. Das hier war sicher auch eine
    Lüge, um seine Taten zu rechtfertigen“.
    MrV nickte. „Wahrscheinlich hast du Recht“, stimmte er Bumbo zu. Er ging von
    der Planke zurück auf das Dach seines WarGears. Als er angekommen war, trat
    Bumbo die Planke von Rand des Daches, sodass auch sie in die Tiefe stürzte.
    „Lass uns abhauen“, meinte Till hinter ihnen. „Nach Nußdorf-Debant oder
    wohin auch immer. Einfach weg von hier“.
    „Er hat Recht“, pflichtete Octopaul ihm bei. „Hier gibt es nichts mehr als Leid
    und Zerstörung“.
    Sponge und Moritz nickten zustimmend.
    „Du hast gut gekämpft, Vincent“, sagte MLG. „Aber jetzt ist es vorbei. Du musst
    nicht mehr kämpfen, nie wieder.
    MrV wurde alles zu viel. Er taumelte zum Rand des WarGears, setzte sich an die
    Kante und begann zu weinen. Seine Tränen fielen, eine nach der anderen, den
    Abgrund hinunter, ehe sie auf dem sandigen, mit Zrümmern und Leichen
    übersähten Heideboden aufkamen.
    Hinter ihm sang Bumbo leise Viktor Tsois „Kukushka“.
    MLG stellte sich neben ihn, nahm MrVs Hand und half ihm auf. MrV wischte seine
    Tränen aus dem Gesicht und umarmte ihn.
    „Komm, lass uns weg von hier“, sagte MLG leise. „Einfach irgendwohin. Egal
    wohin, hauptsache weg“.
    MrV nickte sachte und ging, Arm in Arm mit MLG, die Treppe des WarGears
    hinunter. Die, die übrig geblieben waren, taten es ihnen gleich.
    Sie traten ins freie. Die Sonne war mittlerweile fast vollständig untergegangen.
    Hinten am Waldrand standen die Autos, zwei Ford Focus ST 2.0 EcoBoost, einer
    von ihnen ein Cabriolet.
    Die Gruppe ging langsam in Richtung der beiden Autos. Keiner von ihnen wollte
    zurückblicken.
    „Wo wollt ihr denn hin?“, fragte auf einmal jemand hinter ihnen.
    Alle drehten sich erschrocken um. Hinter ihnen stand eine kleine Gruppe an
    Menschen auf einem weiteren riesigen Klotz.
    „Ist das ein EC-WarGear?“, fragte MLG laut.
    Die Person auf dem WarGear nickte. „Natürlich, was meint ihr wer dem Don den
    Tipp gegeben hat, euch hier zu überraschen?“.
    „Ihr ward das?“, fragte MrV überrascht. „Aber… habt ihr uns nicht auch hierhin
    gebracht mit eurem Tipp“?
    „Natürlich“, rief der Typ auf dem WarGear. „Das war alles genau so geplant, von
    der Party in der WarTech-Villa bis zum Kampf auf der Lönsheide“.
    MrV stockte der Atem. Er erkannte die Stimme der Person, die da auf dem
    WarGear stand.
    „Warte, das kann nicht sein“, fing er an. „Du bist doch nicht… nein, das kann
    nicht sein… du bist doch nicht etwa…“
    „Doch, genau der bin ich“, rief Lufen von seinem WarGear hinab. „Dachtet ihr
    wirklich, dass Tischkante und TheDarkBeat mich damals auf der Party ermordet
    haben“?
    Er lachte. „Das war alles von Anfang an geplant. Und ihr? Ihr seid alle drauf
    reingefallen. Auf alles, was ich euch vorgespielt habe. Ihr ward alle nur Bauern in
    meinem gigantischen Schachspiel. Es war kein Zufall, dass der Kampf zwischen
    euch und Tischkante im EC-Hauptquartier stattfand. Nein, das war alles genau
    so geplant. Vom Anfang…“, er setzte kurz aus, um seiner Rede mehr Dramatik zu
    verleihen, „…bis zum Ende“.
    „Aber warum?“, fragte MLG. „Was hast du dir dabei erhofft“?
    „Ich habe mir gar nichts erhofft“, grinste Lufen. „Ich habe etwas erreicht.
    Lennulx, TheDarkBeat, Tischkante, dieser Clark Kent der WarGear-Szene…“, er
    zeigte auf die Leiche des Don, „…sie alle waren Konkurrenz für mich. Und ihr
    ward so nett und habt sie für mich ausgeschaltet.
    Aber jetzt steht mir keiner mehr im Weg! In just diesem Moment werden die
    Jungs von Gurkenparade den deutschen Bundestag besetzen. Und dann wird,
    um die Sicherheit und die Stabilität zu erhalten, die Bundesrepublik
    Deutschland umstrukturiert werden, in das erste WarGear-Imperium!
    Aber wie auch immer, genug mit den Spielchen. Auch ihr werdet mir und
    meinem Weg zur Herrschaft allmählich… gefährlich. Daher habe ich
    entschieden, auch euch ein für alle mal zu beseitigen! Dieser Tag, meine lieben
    Freunde, wird das Ende von Proxima!
    The time has come. Commander Zentarus: Execute order 66“.
    „Ja, Lord Lufen“, sagte Zentarus. „Tötet sie alle“.
    MrV hörte, wie jemand den Knopf einer TNT-Kanone drückte. Im nächsten
    Moment sah er, wie ein riesiger Haufen TNT direkt auf die Gruppe zuflog.
    Danach sah er nichts mehr.
    Epilog
    Bumbo startete den Motor seines Ford Focus ST 2.0 EcoBoost. Hinter ihm
    sprangen MLG, Till und Moritz auf die Rückbank. Sie alle hatten keine Ahnung,
    wie sie die gigantische Explosion überlebt hatten.
    Till schaute auf seine Beine. Sein rechter Unterschenkel war durch die Explosion
    vollkommen zerfetzt worden und blutete stark. MLG versuchte verzweifelt, mit
    Hilfe seiner Jeans die Blutungen zu stoppen.
    Till blickte zu Lufens WarGear. Erst jetzt erkannte er die wahre Größe der
    Maschine. Das waren keine Tier-3-Maße. Das war ein Mega-WarGear, wie er es
    noch nie gesehen hatte. Die Brücke allein hatte die Maße eines Tier-2-WarGears.
    Überall waren Kanonen und Schilde, deren Ausmaß jede andere
    Kriegsmaschine in den Schatten stellten.
    Und davor lagen Leichen. viele Leichen. Sponge, Octopaul, Kawa, Malido und
    MrV.
    Sie alle waren tot. Ermordet von Lufen und seinem Gefolge, das zeitgleich in
    Berlin putschte.
    Bumbo fuhr los. Ihm blieb keine Zeit, zurück zu schauen.
    Ohne ein Wort zu sagen und ohne einen Blick zurück fuhren sie mit Vollgas in
    Richtung Sonnenuntergang.

    Danke fürs Lesen!

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